Gesundes, volles Haar wird häufig mit Vitalität und Jugend gleichgesetzt. Entsprechend kann Haarausfall am Selbstbewusstsein nagen. Doch wie kommt es eigentlich zum Haarverlust?
Wissen Sie, wie viele Haare wir durchschnittlich auf dem Kopf tragen? Bei Blonden sind es etwa 150’000, bei Brünetten und Schwarzhaarigen 100’000 und bei Rothaarigen etwa 90’000. Solange alles läuft wie gewünscht, möchte man hinzufügen. Denn leider behalten längst nicht alle von uns ihr ganzes Leben lang ihre volle Haarpracht. Haarausfall kommt in unterschiedlichen Formen vor, für die es wiederum verschiedene Ursachen gibt. Übrigens: Wir verlieren jeden Tag Haare, bedingt durch ihre natürlichen Wachstumsphasen. Von verstärktem Haarausfall spricht man erst, wenn man täglich über 100 Haare verliert.
1. Erblich bedingter Haarausfall
Ja, diese Nachricht können wir Ihnen nicht ersparen: Es gibt Menschen, die eine genetische Veranlagung zu Haarausfall haben. Das bedeutet nicht, dass auch bei jeder betroffenen Person der gleiche Auslöser für den Haarausfall verantwortlich ist, doch in den meisten Fällen reagieren die Haarfollikel überempfindlich auf bestimmte Sexualhormone. Was also in der Pubertät den Haarwuchs ankurbelte, lässt die Haare in späteren Jahren an anderer Stelle schwinden. Interessant: Den grössten Einfluss hat bei dieser Vererbung der Grossvater mütterlicherseits. Wenn Ihr Vater eine Glatze hat, mag das also nicht unbedingt ein gutes Zeichen sein, es bedeutet aber längst nicht, dass Ihnen das gleiche Schicksal bevorsteht.
2. Kreisrunder Haarausfall
Beim kreisrunden Haarausfall bilden sich – häufig plötzlich und ohne vorherige Anzeichen – kahle Stellen. Diese Form tritt nicht vermehrt mit fortschreitendem Alter auf, sondern kommt gerade in jüngeren Jahren häufiger vor. Was genau diese Form des Haarausfalls triggert, gilt noch immer als nicht vollständig geklärt. Die aktuelle Lehre geht davon aus, dass es sich um eine Fehlfunktion des Immunsystems handelt.
3. Diffuser Haarausfall
Diese Form des Haarausfalls kann am längsten unbemerkt bleiben, da sich die Haare insgesamt relativ gleichmässig ausdünnen. Die Ursachen sind vielfältig: Unter anderem kommen falsche Ernährung, Störungen (zum Beispiel der Schilddrüse), die Einnahme verschiedener Medikamente oder hormonelle Veränderungen in Frage. Auch eine Chemotherapie führt häufig zu diffusem Haarausfall.
Da es bei diesen drei Formen nicht zu einer Vernarbung der Haarfollikel kommt, gelten sie grundsätzlich als umkehrbar, die Haare können also nachwachsen. Abgesehen von einigen Fällen von kreisrundem Haarausfall geschieht dies aber nicht von selbst. Je nach Diagnose und konkreter Vorgeschichte bieten sich unterschiedliche Therapieformen an, um wieder zu voller Haarpracht zu gelangen. Eine – übrigens sehr gut individuell anpassbare – Möglichkeit ist der Hairshot, bei dem hochwirksame Heil- und Wachstumsfaktoren des patienteneigenen Bluts zum Einsatz kommen.
Neben den oben beschriebenen Ursachen gibt es weitere Gründe für Haarausfall, die sehr individuell und in deutlich kleinerer Zahl auftreten, wie beispielsweise aussergewöhnliche Belastungen oder Krankheiten. Es empfiehlt sich deswegen, einen Spezialisten zu konsultieren, um Gewissheit über den Auslöser des Haarausfalls zu erhalten.